Motivation und Ziele zur WK-Wahl 2020

Netzwerk/Team

Seit der Wirtschaftskammer-Wahl 20151Die Formulierungen in diesem Beitrag wurden im Vergleich zum Originalbeitrag angepasst, die Kerninhalte aber unverändert übernommen

… hat sich einiges geändert. Damals sind wir als vor allem mit dem Ziel angetreten, dass Entscheidungen (auch darüber, in welcher Weise vorhandene Mittel eingesetzt werden) nicht primär auf Basis politischer Zugehörigkeiten (und dahinterstehender Interessen) getroffen werden sollen, sondern so weit wie möglich von Angehörigen der jeweiligen Berufsgruppen. Die angestrebten Ziele waren dementsprechend Zusammenarbeit und Entscheidungen über alle Fraktionen hinweg für gemeinsame berufliche Zielsetzungen.

Unsere generellen Ziele

  • Demokratische Entscheidungen
  • Information (Transparenz)
  • Kommunikation
  • Zusammenarbeit

Konkrete Ziele und Projekte

  • Ansprechendes und umfangreiches Fortbildungsangebot (z.B. auch „Themenabende“)
  • Fachliche Unterstützung (z.B. Coachingmöglichkeiten für UnternehmensgründerInnen)
  • Beratung und Unterstützung bei sexueller Belästigung
  • Konkrete Unterstützung der Heilmasseur*innen (z.B. Gesundheitsberuferegister)
  • Qualitätssicherung und Transparenz im Bereich der individuellen Befähigung
  • Einbindung moderner und rascher Kommunikationsmedien (z.B. Newsletter)
  • Erstellung und Umsetzung von PR-Konzepten für unsere Branchen

Im Detail

Berufsgruppenausschüsse für demokratische Entscheidungen

Ein wesentlicher Schritt in Richtung demokratische Entscheidungen war nach der Konstituierung des Ausschusses 2015 (auf Initiative der Grünen Masseur*innen) die Schaffung von Berufsgruppenausschüssen (BGAs), denen jeweils (ausschließlich) jene Ausschussmitglieder angehörten, die dieses Gewerbe ausüben – ungeachtet ihrer politischen Zugehörigkeit, geht es doch um die Belange dieser Berufsgruppe. Und nur im Bedarfsfall wurden Expert*innen in die BGAs eingebunden oder auch kooptiert.

Eduard Tripp leitete von 2015 bis 2020 den Berufsgruppenausschuss (BGA) Massage, dem acht MasseurInnen des Ausschusses angehörten, der aber nach der Neu-Konstituierung des Ausschusses 2020 und die damit verbundenen Mehrheitsverhältnisse (siehe Wirtschaftskammerwahlen 2020 in Wien) als „nicht notwendig“ aufgelöst wurde.

In diesen fachspezifischen Unterausschüssen wurden berufsspezifische Lösungen und Ansätze erarbeitet und anschließend informativ, zur Diskussion oder als Antrag in den Ausschuss eingebracht. Betraf das Thema auch weitere Berufsgruppen, so wurde das Thema auf alle Fälle nochmals von allen „Betroffenen“ diskutiert, eventuell angepasst und dann erst abgestimmt. 

Entscheidungen der BGAs, die ausschließlich die jeweilige Berufsgruppe betrafen, wurden (als freiwillige Übereinkunft) von allen anderen Ausschussmitgliedern respektiert – im Vertrauen darauf, dass die Berufsgruppen-Vertreter*innen auf Basis ihrer Fachkenntnisse eine verantwortungsvolle und nachhaltige Entscheidung im Sinne der Mitglieder und Konsument*innen treffen. 

Das war unser Anliegen, denn wie soll man als Masseur*in z.B. über Detailfragen der Kosmetik Bescheid wissen, ohne entsprechende Ausbildung und Praxis? Und das gilt umgekehrt auch bei Kosmetiker*innen oder Fußpfleger*innen in Hinblick auf Massage-Fragen.
 Einbeziehung der Mitglieder in Entscheidungsprozesse

Demokratie in der Innungsarbeit erschöpft sich aus unserer Sicht aber nicht in demokratischen Entscheidungsfindungen auf Ebene von Ausschüssen, sondern reicht deutlich weiter und bezieht sich vor allem auch auf die Einbeziehung der Mitglieder in Entscheidungsprozesse. 

Die wesentlichsten Schlüssel dazu sind Information und Kommunikation, damit die von uns vertretenen Gewerbetreibenden nicht vor „vollendete“ Tatsachen gestellt werden.
 Information

Informationen über wichtige Vorgänge und Entscheidungen (im Vorfeld) sind leider immer noch spärlich.2Daran hat sich in den letzten Jahren nichts geändert, leider eigentlich im Gegenteil. Zwar konnte der Informationsfluss zwischen der Bundesinnung und den Landesinnungen auf unsere Initiative hin verbessert werden, von einem erwünschten Zustand sind wir aber noch deutlich entfernt. Immer noch werden nur sehr selektiv Informationen „nach außen“ an die Mitglieder weitergegeben, insbesondere im Fall von brisanten und unter Umständen kontroversiell diskutierten Themen.   

Von Transparenz, wie wir sie uns vorstellen und anstreben, sind wir noch weit entfernt. Unser Wunsch nach mehr Transparenz treibt uns auch weiterhin an und ist schon seit Jahren die Grundlage für unser Website- und Newsletter-Projekt.
  • Die Website verfolgt zwei wesentliche Ziele: zum einen aktuelle Informationen zu bieten und zum anderen einen Info-Pool zum Recherchieren.
  • Der Newsletter wiederum soll aktiv und aktuell informieren, Themen zusammenfassen und überblicksmäßig darstellen. Die bisherigen Newsletter können im Newsletter-Archiv nachgelesen werden.
 Kommunikation

Um als Ausschuss verantwortungsvoll und im Sinne unserer Mitglieder handeln zu können, erscheint es uns vorrangig wichtig, die Meinungen und Wünsche der Betroffenen einzuholen. Die Aufgabe der Innung ist es nämlich unserer Meinung nach nicht, Entscheidungen über die Köpfe der Betroffenen hinweg zu treffen – auch dann nicht, wenn diese Entscheidungen vielleicht gut gemeint sind. 

Die Aufgabe der Innung ist es unserer Ansicht nach vielmehr, Informationen und mögliche Konsequenzen und Risiken (alle Für und Wider) umfassend zu recherchieren und den betroffenen Mitgliedern so vollständig wie möglich zur Verfügung zu stellen – damit diese einen fundierten und sachlichen Entscheidungsprozess durchlaufen können.

Dazu gehört auch die Stärkung von vorhandenen und Schaffung von neuen Kommunikationswegen – mit dem Ziel, dass die Ergebnisse der Meinungsbildung der Mitglieder auch wieder an die Mandatar*innen für deren Entscheidungsfindung zurückfließen können. Und ganz generell: Damit der Austausch an Ideen und Informationen zwischen der Innung und ihren Mitgliedern verbessert wird.

  • Ein neuer Kommunikationsweg wäre beispielsweise die Etablierung eines Newsletters, um rascher informieren zu können.
  • Ein Beispiel für die Stärkung eines vorhandenen Kommunikationsweges wäre die Fachgruppentagung, die genützt werden könnte, um aktuelle und kontroversielle Themen zu präsentieren und zu diskutieren.
Zusammenarbeit

Unser fachlicher Schwerpunkt liegt aktuell in der Massage (Heilmassage, gewerbliche Massage, ganzheitlich in sich geschlossene Systeme) und durch Jakob Nekolny auch im Bereich des Tätowierens. Andere Fachbereiche, die wir selbst nicht „abdecken“ können, suchen wir durch Einbindung von und Zusammenarbeit mit Kolleg*innen aus diesen Fachbereichen nachhaltig zu unterstützen. Dabei ist es unsere Überzeugung, dass Fachkenntnis bedeutsamer ist als Fraktionszugehörigkeit.

Wichtig ist uns auch die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden, wie Fach- und Berufsverbänden.

GEMEINSAM KÖNNEN WIR VIEL ERREICHEN!

Anmerkungen/Fußnoten

  • 1
    Die Formulierungen in diesem Beitrag wurden im Vergleich zum Originalbeitrag angepasst, die Kerninhalte aber unverändert übernommen
  • 2
    Daran hat sich in den letzten Jahren nichts geändert, leider eigentlich im Gegenteil.