Newsletter 21 der Grünen Masseur*innen — Die kritische Alternative

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Liebe/r

willkommen bei der 21. Ausgabe des Newsletters der Grünen Masseur*innen!
(04. Mai 2023)

~ Energiekostenpauschale für Gewerbetreibende

Die Energiekostenpauschale für Unternehmen ist angekündigt und soll Kleinst- und Kleinunternehmen (mit einem Umsatz zwischen 10.000 und 400.000 Euro) rückwirkend für das Jahr 2022 bei der Bewältigung der erhöhten Energiekosten unterstützen: abhängig von der Branche und dem Jahresumsatz in der Höhe zwischen 110 und 2.475 Euro. 

Die Beantragung der Energiekostenpauschale für Gewerbetreibende erfolgt über das USP (Unternehmensservice Portal https://www.usp.gv.at). Erforderlich dafür sind:

  • eine gültige Handy-Signatur (bzw. ID Austria),
  • die Registrierung des Unternehmens im USP, und
  • die Klassifikation des Unternehmens gemäß seinem wirtschaftlichen Schwerpunkt durch den ÖNACE-Code der Statistik Austria (96.04-1 für Schlankheits- und Massagezentren, 86.90-9 für sonstige Gesundheitswesen …).

Sind diese Voraussetzungen erfüllt, muss man sich – wenn die Beantragung freigegeben ist (am 27.4.2023 war noch „Die Beantragung der Energiekostenpauschale wird demnächst möglich sein“ zu lesen, ein konkretes Datum für die Freigabe ist zum Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht):

  • im USP anmelden,
  • das Unternehmen auswählen (oder bestätigen), für das man die Energiekostenpauschale beantragt, und
  • das Service „Energiekostenpauschale für Unternehmen“ auswählen, wo mit man zum Antragsformular gelangt.

Möglich ist auch, einen Selbstcheck auf der Website www.energiekostenpauschale.at durchzuführen, um zu überprüfen, ob das Unternehmen einreichsberechtigt ist und was man für die Antragsstellung vorbereiten muss.

~ FKM-Fachmessse in Wien

Vom 25. bis zum 26. Juni 2022 fand, veranstaltet von der Innung Wien, die erste Wiener Fachmesse (und Kongress) unter dem Titel „FKM trifft Genuss“. Relativ kurzfristig geplant, hatte die Veranstaltung, so das Resümee der Grünen Masseur*innen, Schwächen, die bei einer längerfristigen, planungsmäßig auf breiteren Beinen stehenden Vorbereitung hätten vermieden werden können.

Letztlich wurde die Veranstaltung von wenigen Personen und unter Zeitdruck bestimmt. Wenige Personen wurden in bestimmte Entscheidungsprozesse einbezogen und auf ihren Schultern lastete die ganze Vorbereitung (und viele Entscheidungen), u.a. auf Susanne Erlach, die bald danach ihre Funktion (dem Vernehmen nach „aus persönlichen Gründen“) im Wiener Ausschuss zurücklegte.

Ein Beispiel für den erwähnten Zeitdruck ist das Sujet, das für die Ankündigung der Messe genutzt wurde (siehe Abbildung). Aus unserer Sicht ein „eher beliebig wirkendes“, für den Anlass und unsere Branchen nicht passendes Bild, das ebenso nichtssagend für Autos, Küchenmaschinen oder Ähnliches werben könnte. Beschrieben wird das Stock-Foto mit den Begriffen „beautiful-shocked-surprised-woman-screaming“, siehe https://de.depositphotos.com/stock-photos/emotionen-m%C3%A4dchen.html. Besprochen – aus Zeitgründen, wie uns danach, d.h. nach Veröffentlichung der Ankündigung, mitgeteilt wurde – wurde die Fotoauswahl im Ausschuss nicht.
Aus diesen Gründen – und weil uns zwischenzeitlich die Ankündigung einer FKM-Fachmesse Anfang Mai 2023 in Wien zugespielt worden war, die in keinem (direkten oder offensichtlichen zumindest) Zusammenhang mit der Wiener Innung steht – haben wir in der Ausschuss-Sitzung im Jänner 2023 den Antrag gestellt:

  1. eine Arbeitsgruppe zur Evaluierung des Kongresses Juni 2022 und der vorbereitenden Organisation, sowie
  2. eine möglichst breit aufgestellte Arbeitsgruppe zur Vorbereitung einer Fachmesse, eines Kongresses 2023 oder 2024 zu bilden.

Zu beiden Anträgen gab es keine Beschlüsse – mit dem Hinweis, dass ein Kongress für 2024 angedacht sei – wobei sich dieses „angedacht“ nicht auf den Ausschuss bezogen hatte, denn dort wurde das Thema (abgesehen von unserem Antrag im Jänner) überhaupt nicht berührt. Und dass noch im Frühjahr die Fixierung eines Termins (für voraussichtlich 2024) erfolgen sollte.

Fachmesse am 6. und 7. Mai 2023

Erwähnt wurde in der Sitzung überraschenderweise nicht, dass das ehemalige Ausschussmitglied Susanne Erlach für Mai 2023 eine Fachmesse an der gleichen Location plant, wo der Kongress 2022 stattfand (Aux Gazelles). Unwahrscheinlich, dass kein anwesendes Ausschuss-Mitglied (außer uns) diese Information hatte.

Susanne Erlach war auf Platz 7 der Kandidat*innen-Liste des Wirtschaftsbundes (WB) und war – neben IM Petra Felber – in höchstem Maße an der Planung der Fachmesse 2022 beteiligt. Diese enge Verbindung zeigte sich wohl auch darin, dass Susanne auf Antrag von Petra Felber als (beratende, nicht stimmberechtigte) Fachexpertin für Heilmassage in die Bundesinnung vorgeschlagen wurde.

Auf Nachfrage (und Kritik) des Autors, ebenfalls Mitglied des Bundesinnungsausschusses, warum es neben den im Bundesausschuss zahlreich regulär anwesenden Heilmasseur*innen einer zusätzlichen Fachexpertin bedürfe, wurde argumentiert, dass IM Petra Felber „wegen vielfältiger Verpflichtungen Unterstützung benötige“. Der Antrag wurde mit den Stimmen der Fraktion des Wirtschaftsbundes (eine Enthaltung, wenn ich mich richtig erinnere) angenommen.

Für die am 6. und 7. Mai 2023 im Aux Gazelles stattfindende Fachmesse (& Convention) wurden alle Branchen der Dienstleister aus der Fachgruppe FKM eingeladen, d.h. Unternehmer*innen aus Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Burgenland, Salzburg und der Steiermark.

Im Juni 2022 hatte sie, wie die Veranstalterin Susanne Erlach (The Circle Eventagentur) in ihrer Ankündigung ausführt, die Ehre, die erste Fachmesse der FKM in Wien zu betreuen und da, wie sie ausführt, „die Innung diese Messe nicht mehr veranstaltet“, hat sie beschlossen diese Fachmesse 2023 mit einem „ganz NEUEN KONZEPT“ zu organisieren:

  • Einladung an Unternehmer*innen aus Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Burgenland, Salzburg und der Steiermark; und
  • einer elitären Gruppe von ca. 40 Firmen soll Gelegenheit gegeben werden, ihre Produkte auszustellen und auch vor Ort Behandlungen mit ihren Produkten anzubieten.

Ergänzend gibt es u.a. einen Genussmarkt im Außenbereich, Samstag eine Aftershow Party mit Band und Drinks, Sonntag einen Tanzwettbewerb mit der Thai Community und geladene Überraschungsgäste.

Ergänzender Kommentar der Grünen Masseur*innen

Manche Hinter- und Beweggründe in Zusammenhang mit der Fachmesse, die Susanne Erlach jetzt im Mai abhält, sind uns überhaupt nicht klar. Vor allem nicht, warum die Veranstaltung geradezu – so macht es den Eindruck – totgeschwiegen wird.

Eigentlich, auch wenn die Veranstaltung nicht von der Wiener Innung getragen wird, sollte sie im Sinne unserer Mitgliedsbetriebe doch begrüßt werden, denn sie könnte für diese ja von Interesse sein. So aber wirkt es, als ginge es um eine Konkurrenzveranstaltung, die aus diesem Grund keinen Eingang in die Innungszeitung oder die neu gestaltete Website findet, und nicht um die Initiative eines (so machte es bis vor kurzem – ich erinnere an die Ehrung in der Fachgruppentagung 2022 – noch den Eindruck: verdienten) Mitglieds.

Ein grundlegendes Problem sind ganz generell fehlende Informationen außerhalb der Fraktion des Wirtschaftsbundes, denn immer wieder machen wir die Erfahrung, dass Themen und Inhalte schon vorab besprochen wurden, von denen wir, die Grünen Masseur*innen, allerdings erst in der Sitzung selbst erfahren. Und leider sieht es nicht so aus, dass sich dieser Umstand in nächster Zeit ändert – wahrscheinlich nicht solange die Fraktion des Wirtschaftsbundes über eine absolute Mehrheit verfügt, d.h. nicht in dieser Funktionsperiode, vor den WK-Neuwahlen.

~ Sexuelle Belästigung / sexualisierte Übergriffe in der Massage-Praxis: Veranstaltung zum Umgang und zur Sensibilisierung mit dieser Thematik

In der Ausschuss-Sitzung im März 2023 wurden die Ergebnisse und Vorschläge der Arbeitsgruppe „sexuelle Belästigung / sexualisierte Übergriffe in der Massage-Praxis“ vorgestellt und Veranstaltungen zum Umgang mit und zur Sensibilisierung dieser Problematik vorgeschlagen.

Unter Berücksichtigung von Erfahrungen der Branche Film & Musik (https://www.wko.at/branchen/gewerbe-handwerk/film-musikwirtschaft/verhinderung-bekaempfung-uebergriffen-film-musik.html) wurden Vorträge vorgeschlagen, die zweierlei Zielsetzungen dienen sollen:

  • dem Umgang von Betroffenen mit sexueller Belästigung /sexualisierten Übergriffen, und
  • der Sensibilisierung von Angehörigen unserer Branchen für dieses Thema.

Nach Vorstellung der Ergebnisse und Vorschläge der Arbeitsgruppe wurde in der Sitzung über die Notwendigkeit von Veranstaltungen, z.B. über den Umgang mit persönlichen Grenzen und möglichen Grenzüberschreitungen, diskutiert. So stand auch die Frage im Zentrum der Diskussion, ob die Fachausbildung ausreichend ist, dass keine ergänzende Sensibilisierung für diese Thematik notwendig ist – oder nicht, wie Beispiele im Bereich von Pädagogik, Medizin etc. zeigen, wo man durchaus auch von fachlich hochwertiger Ausbildung ausgehen kann.

Letztlich, auf Antrag des Autors um Genehmigung von zwei Veranstaltungen und der Erstellung einer orientierenden Ethikrichtlinie, wurde eine Veranstaltung mit einem entsprechenden Budgetrahmen beschlossen.

Unklar ist zum Zeitpunkt allerdings noch der Zeitpunkt der Veranstaltung und ob dem Vorschlag der Arbeitsgruppe in Hinblick auf Vortragende und Inhalt Rechnung getragen wird.


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