Rapaport, Mark H. et al: Effects of a Single Session of Swedish Massage on Hypothalamic–Pituitary–Adrenal and Immune Function

Massage

Die Studie „A Preliminary Study of the Effects of a Single Session of Swedish Massage on Hypothalamic–Pituitary–Adrenal and Immune Function in Normal Individuals” von Mark H. Rapaport et al.1Rapaport, Mark Hyman, Schettler, Pamela & Bresee, Catherine (2010): A Preliminary Study of the Effects of a Single Session of Swedish Massage on Hypothalamic–Pituitary–Adrenal and Immune Function in Normal Individuals. The Journal of Alternative and Complementary Medicine 2010 16:10, 1079-1088. https://doi.org/10.1089/acm.2009.0634. wurde im Oktober 2010 im Journal of Alternative and Complementary Medicine veröffentlicht.

Zielsetzung und Durchführung

In den Vereinigten Staaten von Amerika, so die Autor*innen in der Einleitung der Studie, ist Massage eine Millionen-Dollar-Geschäft. Etwa 8.7 Prozent aller erwachsenen US-Amerikaner*innen haben im letzten Jahr zumindest eine Massage erhalten. Wenig allerdings weiß man über die physiologischen Auswirkungen einer einzigen Schwedischen (klassischen) Massagebehandlung auf hormonelle und immunologische Funktionen.

Die Ausgangshypothese besagt, dass eine Massage den Oxytocin-Spiegel erhöht und so zu einer Abschwächung der Hypothalamus-Hypophyse-Nebennieren-(HPA-)Aktivität führt und die Immunfunktion stärkt.

In der vorliegenden Studie wurde eine einmalige 45-minütige Massage mit einer „light touch control condition“ verglichen. In beiden Fällen wurden spezifizierte und identische Protokolle benützt. Regelmäßige Messungen wurden durchgeführt, um den Oxytocin-Spiegel sowie die Spiegel von Arginin-Vasopressin (AVP), ACTH (Adrenocortikotropes Hormon), Cortisol, die phänotypischen Lymphozyten-Marker und die Mitogen stimulierte Zytokin-Produktion gemessen.

Die Versuchspersonen waren medizinisch und psychiatrisch gesunde Erwachsene im Alter zwischen 18 und 45 Jahren.

Ergebnisse

Verglichen mit der leichten Berührung bewirkte die einmalige Massagebehandlung eine deutliche Senkung des AVP und eine leichte Senkung des Cortisol-Wertes – diese Ergebnisse wurden aber nicht über den Oxytocin-Spiegel vermittelt. Die Massage erhöhte zudem die Lymphozyten-Zahl und reduzierte die gemessenen Interleukin-Spiegel.2https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3107905/pdf/acm.2009.0634.pdf, S.1082f.

Die erhobenen Daten implizieren, dass schon eine einzige Massagebehandlung messbare biologische Effekte hervorbringt.3„In conclusion, one session of Swedish Massage Therapy was associated with small decreases in serum and salivary CORT, but produced rather larger decreases in AVP. The data do not support the hypothesis that OT mediates changes in HPA and immune function. The data do support the notion that a single session of Swedish Massage Therapy may have fairly profound acute effects on the immune system” (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3107905/pdf/acm.2009.0634.pdf, S.1085). Sollten sich diese Ergebnisse bestätigen, so die Autor*innen, könnten sie ein neues Licht auf die Behandlung von entzündlichen und Autoimmunerkrankungen werfen.

Anmerkungen/Fußnoten