Romanowski, Mateusz W. et al.: Comparison of Deep Tissue Massage and Therapeutic Massage for Lower Back Pain, Disease Activity, and Functional Capacity of Ankylosing Spondylitis Patients

Massage

Romanowski et al. belegten 2012 eine höhere Effektivität der DTM im Vergleich zur therapeutischen Massage im Hinblick auf das Schmerzempfinden eines*einer Patient*in.1M. Romanowski, J. Romanowska, and M. Grześkowiak, “A comparison of the effects of deep tissue massage and therapeutic massage on chronic low back pain,” Stud Health Technol Inform, vol. 176, pp. 411-414, 2012. Die DTM kann helfen, den Einsatz von NSAR bei der Behandlung chronischer Kreuzschmerzen zu reduzieren Majchrzycki et al. 2014).2M. Majchrzycki, P. Kocur, and T. Kotwicki, “Deep tissue massage and nonsteroidal anti-inflammatory drugs for low back pain: a prospective randomized trial,” The Scientific World Journal, vol. 2014, Article ID 287597, 7 pages, 2014. DTM vermindert Kreuzschmerzen und verbessert die Funktionsfähigkeit von Schwangeren Romanowski et al. 2016).3M. W. Romanowski and M. Spiritovic, “Deep tissue massage and its effect on low back pain and functional capacity of pregnant Women – a case study,” Journal of Novel Physiotherapies, vol. 06, no. 03, 2016.  Studien zeigen Korrelationen zwischen DTM und Senkung des Blutdrucks und der Herzfrequenz (Kaye et al. 2008).4A. D. Kaye, A. J. Kaye, J. Swinford et al., “The effect of deep-tissue massage therapy on blood pressure and heart rate,” The Journal of Alternative and Complementary Medicine, vol. 14, no. 2, pp. 125–128, 2008.

In der vorliegenden Pilotstudie wurden Tiefengewebsmassage und Therapeutische Massage bei Morbus-Bechterew-Patienten in Hinblick auf Schmerzen im unteren Rücken, Krankheitsaktivität und funktionellen Einschränkungen untersucht. Die Literatur-Recherche fand, wie oben ausgeführt, keine vergleichbaren Studien. Die bislang vorliegenden Studien haben sich primär auf Bewegungstherapie konzentriert.5S. Ozgocmen, O. Akgul, Z. Altay et al., “Expert opinion and key recommendations for the physical therapy and rehabilitation of patients with ankylosing spondylitis,” International Journal of Rheumatic Diseases, vol. 15, no. 3, pp. 229-238, 2012.

Dem aktuellen Wissensstand zufolge wird Massage nicht als wirksame Therapie für AS-Patient*innen betrachtet, in manchen Studien alledings als mögliche Therapie in Betracht gezogen – allerdings ohne Beleg ihrer Wirksamkeit. In der vorliegenden Studie zeigten sich Unterschiede zeigen im Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index (BASDAI) und in der Schmerzintensität, was nahelegt, dass die Anwendung von Tiefengewebsmassage und (generell) therapeutischer Massage positive Ergebnisse in der Behandlung und Rehabilitation von Bechterew-Patient*innen bringen und als Ergänzung in der Rehabilitation dieser Patient*innen in Betracht gezogen werden könnte.6Die möglichen Wirkmechanismen der Massage sind entweder biomechanisch (mechanischer Druck auf das Gewebe), physiologisch (Gewebe- oder Organveränderungen), neurologisch (Reflexstimulation) und/oder psychologisch (bessere Beziehung zwischen Körper und Psyche/Geist). Eine endgültige Schlussfolgerung kann aus der Studie aber nicht gezogen werden, da die Zahl der behandelten Patient*innen gering war und auch keine Vergleichsgruppe einbezogen war.7Den Autor*innen zufolge sind bestimmte Aspekte der Massage von Bedeutung, so z.B. die individuelle Auswahl der Interventionen. Tiefengewebsmassage ist deshalb auch keine wiederholte Folge von aufeinanderfolgenden Griffen, vielmehr handelt es sich dabei – basierend auf spezifischen Regeln – um eine Interaktion mit dem*der Patient*in. Der*die Therapeut*in achtet darauf, wie das Gewebe auf die Behandlung reagiert und analysiert die Reaktionen kontinuierlich, um die Gewebestrukturen zu lockern. Der angewendete Druck wird individuell auf den*die Patient*in abgestimmt, um die für das jeweilige Gewebe optimale Drucktiefe zu erreichen, wobei generell bei oberflächlichen Faszien geringfügigere Kräfte eingesetzt werden als bei tieferliegenden Strukturen. Wichtig ist auch der Winkel zwischen dem behandelten Gewebe und der Hand des*der Masseur*in, wobei Winkel unter 45 Grad für die Entspannung besonders günstig sind. Wichtig ist auch die bequeme und möglichst entspannte Postition des*der Patient*in.
Die Tiefengewebemassage sollte langsam durchgeführt werden um ihr Ziel, die Lockerung der Weichgewebe (soft tissues), zu erreichen. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Palpationsfähigkeit des*der TherapeutIn, die es ihm*ihr ermöglicht, angespannte Muskelfasern und Triggerpunkte zu lokalisieren und zu bearbeiten. Diese Form der Massage zielt primär darauf Blockaden aufzuheben und Verklebungen der Faszien zu lösen.

Anmerkungen/Fußnoten

  • 1
    M. Romanowski, J. Romanowska, and M. Grześkowiak, “A comparison of the effects of deep tissue massage and therapeutic massage on chronic low back pain,” Stud Health Technol Inform, vol. 176, pp. 411-414, 2012.
  • 2
    M. Majchrzycki, P. Kocur, and T. Kotwicki, “Deep tissue massage and nonsteroidal anti-inflammatory drugs for low back pain: a prospective randomized trial,” The Scientific World Journal, vol. 2014, Article ID 287597, 7 pages, 2014.
  • 3
    M. W. Romanowski and M. Spiritovic, “Deep tissue massage and its effect on low back pain and functional capacity of pregnant Women – a case study,” Journal of Novel Physiotherapies, vol. 06, no. 03, 2016. 
  • 4
    A. D. Kaye, A. J. Kaye, J. Swinford et al., “The effect of deep-tissue massage therapy on blood pressure and heart rate,” The Journal of Alternative and Complementary Medicine, vol. 14, no. 2, pp. 125–128, 2008.
  • 5
    S. Ozgocmen, O. Akgul, Z. Altay et al., “Expert opinion and key recommendations for the physical therapy and rehabilitation of patients with ankylosing spondylitis,” International Journal of Rheumatic Diseases, vol. 15, no. 3, pp. 229-238, 2012.
  • 6
    Die möglichen Wirkmechanismen der Massage sind entweder biomechanisch (mechanischer Druck auf das Gewebe), physiologisch (Gewebe- oder Organveränderungen), neurologisch (Reflexstimulation) und/oder psychologisch (bessere Beziehung zwischen Körper und Psyche/Geist).
  • 7
    Den Autor*innen zufolge sind bestimmte Aspekte der Massage von Bedeutung, so z.B. die individuelle Auswahl der Interventionen. Tiefengewebsmassage ist deshalb auch keine wiederholte Folge von aufeinanderfolgenden Griffen, vielmehr handelt es sich dabei – basierend auf spezifischen Regeln – um eine Interaktion mit dem*der Patient*in. Der*die Therapeut*in achtet darauf, wie das Gewebe auf die Behandlung reagiert und analysiert die Reaktionen kontinuierlich, um die Gewebestrukturen zu lockern. Der angewendete Druck wird individuell auf den*die Patient*in abgestimmt, um die für das jeweilige Gewebe optimale Drucktiefe zu erreichen, wobei generell bei oberflächlichen Faszien geringfügigere Kräfte eingesetzt werden als bei tieferliegenden Strukturen. Wichtig ist auch der Winkel zwischen dem behandelten Gewebe und der Hand des*der Masseur*in, wobei Winkel unter 45 Grad für die Entspannung besonders günstig sind. Wichtig ist auch die bequeme und möglichst entspannte Postition des*der Patient*in.
    Die Tiefengewebemassage sollte langsam durchgeführt werden um ihr Ziel, die Lockerung der Weichgewebe (soft tissues), zu erreichen. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Palpationsfähigkeit des*der TherapeutIn, die es ihm*ihr ermöglicht, angespannte Muskelfasern und Triggerpunkte zu lokalisieren und zu bearbeiten. Diese Form der Massage zielt primär darauf Blockaden aufzuheben und Verklebungen der Faszien zu lösen.

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