Der Einfluss körperlicher Aktivität in der Freizeit auf das Krebsrisiko – Studie von Charles E. Matthews (et al.)

Kitesurfen

Studienergebnisse

Ein höheres Maß an körperlicher Aktivität ist statistisch signifikant verbunden mit einem geringeren Risiko für:

  • Brustkrebs,
  • Dickdarmkrebs,
  • Endometrium(Gebärmutter-)krebs,
  • Nierenkrebs,
  • Adenokarzinom der Speiseröhre1Ösophagus-Adenokarzinom, Subtyp des Speiseröhrenkrebses.,
  • Kopf-und Halskrebs und
  • Leberkrebs.

Grenzwertig signifikant sind zudem die Zusammenhänge mit:

  • Magenkrebs (Kardia) und
  • Myelom2Krebserkrankung des Knochenmarks..
Mit dem Geschlecht gibt es bei den Studienergebnissen zwei Interaktionen:
  • Es besteht ein signifikanter Zusammenhang von Männern mit Dickdarmkrebs und einer von Frauen mit Non-Hodgkin-Lymphomen.
  • Wird eine Anpassung an den BMI durchgeführt, kommt es zu einer vollständigen Abschwächung der Verbindung zwischen körperlicher Aktivität und Gebärmutter(Endometrium-)krebs. Geringere Abschwächungen zeigen sich zudem bei Nieren- und Leberkrebs. Die Zusammenhänge mit allen anderen Krebsarten hingegen bleiben unbeeinflusst vom BMI.

Für Brust-, Dickdarm-, Gebärmutter- und Nierenkrebs zeigt sich ein signifikanter Zusammenhang eines verringerten Krebsrisikos bei einer (wie vom US Physical Activity Guidelines Advisory Committee 20183https://health.gov/sites/default/files/2019-09/PAG_Advisory_Committee_Report.pdf.) empfohlenen körperlichen Aktivität zwischen 7,5 und 15 MET-Stunden/Woche (im Vergleich zu keiner körperlichen Aktivität). Die Reduktion des Risikos an diesen Krebsformen zu erkranken, reicht von 6 bis 10 Prozent bei Brustkrebs bis zu 11 bis 17 Prozent bei Nierenkrebs. Ebenfalls signifikant niedriger ist das Risiko bei Myelom und Leber-Krebs sowie Non-Hodgkin bei Frauen.

Lineare Zusammenhänge zwischen dem Ausmaß der körperlichen Aktivität und der Reduktion des Erkrankungsrisikos zeigen sich bei Brust-, Dickdarm- und Gebärmutterkrebs, beim Adenokarzinom der Speiseröhre sowie bei Kopf- und Halskrebs. Bei diesen Krebsarten ist der Studie zufolge eine über die empfohlenen Werte hinausgehende körperliche Betätigung mit einer zusätzlichen Risikoreduktion verbunden.

Im Gegensatz dazu sind die Zusammenhänge für Nieren- Magen- und Leberkrebs sowie Non-Hodgkin-Lymphomen bei Frauen kurvenförmig mit einem Plateau in der Risikoreduktion auf einem moderaten Aktivitätsniveau, wohingegen eine noch höhere körperliche Aktivität nur mit einer geringen (wenn überhaupt) zusätzlichen Risikominderung verbunden ist. Beim Myelom zeigt sich ein signifikanter nichtlinearer Zusammenhang mit niedrigeren Risiken im empfohlenen Aktivitätsbereich, nicht jedoch bei höheren Werten.

In einer Untergruppe von 5 Kohorten (309.881 Teilnehmer*innen) werden für jene neun Krebsarten, die in der vorliegenden Studie einen signifikanten Zusammenhang mit körperlicher Aktivität in der Freizeit zeigen4Brust-, Dickdarm-, Endometrium-, Kopf-Hals-, Leber-, Magen- und Nierenkrebs sowie Adenokarzinom der Speiseröhre und Myelom., die Korrelationen mit mäßiger und intensiver körperlicher Aktivität in der Freizeit verglichen, wobei sich der Nutzen eines höheren Maßes an körperlicher Aktivität (im Vergleich zu den empfohlenen 7,5 bis 15 MET-Stunden/Woche) von der Krebsart abhängig darstellt:

  • ein Zusammenhang von Brust- und Nierenkrebs mit mäßig intensiver körperlicher Aktivität;
  • eine Assoziation von Endometriumkrebs mit starker intensiver körperlicher Betätigung;
  • grenzwertig signifikante Assoziationen mit Dickdarmkrebs für mäßig intensive als auch intensive körperliche Aktivität;
  • Hinweise auf nichtlineare u-förmige Assoziationen mit intensiver Aktivität für Dickdarm- und Endometriumkrebs (d.h. die die schützenden Assoziationen bei mittleren Aktivitätsniveaus werden bei höheren Aktivitätsniveaus „untergraben“); und
  • geringfügige Unterschiede in den Auswirkungen von moderater und intensiver körperlicher Aktivität bei den anderen Formen von Krebs.

Anmerkungen/Fußnoten

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