• Review und kritische Betrachtung der Traditionellen Chinesischen Medizin und ihrer Grundlagen

    Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) steht immer wieder im Kreuzfeuer von Vertreter*innen der Evidence Based Medicine, die ihr Unwissenschaftlichkeit und – zumindest in weiten Bereichen – fehlende Evidenz vorwerfen. Neue Nahrung haben diese Vorbehalte mit der Aufnahme dem Kapitel „traditional medicine conditions“ (Kaptiel 26) in die 11. Revision des ICD (ICD-11) bekommen, die im Jänner 2022 in Kraft trat.. Im Review von Michael Eigenschink et al. (2020) wird deshalb die Ansicht vertreten, dass die Sicherheit und Wirksamkeit von TCM-Therapeutika auf den Prüfstand gestellt werden müssen, um abzuklären, ob die Aufnahme in den ICD (auf längere Sicht) gerechtfertigt ist. Hintergrund Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) umfasst eine Vielzahl von therapeutischen Ansätzen,…

  • Der Einfluss von Shiatsu auf die Lebensqualität bei Multipler Sklerose. Eine Studie von Stergios Tsiormpatzis

    In „Effects of shiatsu on the health-related quality of life of a person with secondary progressive multiple sclerosis” zeigt Stergios Tsiormpatzis in einem “N-of-1”-Studiendesign, dass die Anwendung von Shiatsu die Lebensqualität von Menschen mit sekundär progredienter Multipler Sklerose (SPMS) verbessern kann. Multiple Sklerose und gesundheitsbezogene Lebensqualität Bei weltweit 2,2 Millionen an Multipler Sklerose (MS) erkrankten Menschen sind Frauen etwa doppelt so häufig davon betroffen als Männer. Signifikant ist auch der Zusammenhang zwischen Breitengrad und der Prävalenz von MS, wodurch Finnland, wo diese Studie durchgeführt wurde, zu den Hochrisikoregionen gehört. Bei den meisten Menschen nimmt Multiple Sklerose (MS) bei einen schubhaften Verlauf, der in ein chronisch progredientes Stadium mit einem irreversiblen…

  • Die Wirkung von Shiatsu auf die Unruhe bei mechanisch beatmeten Patienten – eine Studie von Mehdi Harorania (et al.)

    Bei Patient*innen, die auf einer Intensivstation aufgenommen werden, treten sowohl aufgrund der Art der Erkrankung als auch aufgrund invasiver medizinischer Verfahren, wie Intubation und künstlicher (mechanischer) Beatmung, zahlreiche Komplikationen auf. Unruhe ist eine der häufig auftretenden und ernsten Problematiken. Eine iranische Forschergruppe um Mehdi Harorania ist in einer 2021 veröffentlichten Studie der Frage nachgegangen, inwieweit Shiatsu gegen Unruhe in Situationen künstlicher Beatmung wirkt. Hintergrund Viele Menschen werden jedes Jahr auf Intensivstationen aufgenommen und benötigen aufgrund ihres Zustandes eine mechanische (künstliche) Beatmung. Künstliche Beatmung ist eine lebensrettende Maßnahme und eine Schlüsselkomponente bei der Versorgung kritisch kranker oder schwer traumatisierter Patient*innen. Dabei tritt allerdings das Problem auf, dass Patient*innen auf Intensivstationen, z.B.…

  • Systematischer Review der Evidenz von Body-Mind-Therapien aus der Traditionellen Chinesischen Medizin – Studie von Lissandra Zanovelo Fogaça (et al.)

    Im Kontext der Traditionellen Chinesischen Medizin gibt es mehrere Methoden mit unterschiedlichen Arten von Interventionen, die zugleich körperliche Haltungen, bewusste Entspannungen und Atemtechniken kombinieren. Brasilianische Forscher*innen um Lissandra Zanovelo Fogaça gehen in einem 2021 veröffentlichten Review der Frage nach, ob und welche gesundheitlichen Benefits die Anwendung dieser Methoden mit sich bringt. Hintergrund Die WHO fördert die Anwendung traditioneller komplementärer und integrativer Arzneimittel und Techniken (siehe WHO traditional medicine strategy: 2014-2023) und seit 2006 gehören die Mind-Body-Therapien der Traditionellen Chinesischen Medizin zu den 29 komplementären Therapien, die in das brasilianische Gesundheitssystem aufgenommen wurden. Qigong beispielsweise umfasst eine dynamische Form mit Bewegungen des ganzen Körpers oder auch nur einzelner Gliedmaßen sowie eine…

  • Long, Andrew: The Effects and Experience of Shiatsu: A Cross-European Study (Praktiker*innen-Befragung)

    In der Studie „The Effects and Experience of Shiatsu“ von Andrew F. Long (University of Leeds), die von der European Shiatsu Federation (ESF) in Auftrag gegeben worden war (Veröffentlichung Dezember 2007), wurden – ergänzend zu den Befragungen der Shiatsu-Empfangenden – auch Informationen zu den Shiatsu-Praktizierenden erhoben, die an der Studie in Österreich, Spanien und Großbritannien teilnahmen. Im Zentrum der Untersuchung stehen hier Charakteristika der Shiatsu-Praktizierenden, Behandlungsstile, ergänzende Qualifikationen und Vorgehensweisen, das Behandlungsumfeld zu einem sicheren und unterstützenden Ort zu machen. Die Shiatsu-Praktizierenden Fragebögen von insgesamt 75 Shiatsu-Praktiker*innen konnten für die Studie ausgewertet werden, 31 davon aus Österreich, 18 aus Spanien und 26 aus Großbritannien. Der*die typische Shiatsu-Praktiker*in ist weiblich, in…

  • Long, Andrew: The Effects and Experience of Shiatsu: A Cross-European Study (Klient*innen-Befragung)

    Anfang Dezember 2007 ist der Abschlussbericht der von der European Shiatsu Federation (ESF) in Auftrag gegebenen Studie “The Effects and Experience of Shiatsu: A Cross-European Study” erschienen. Durchgeführt wurde die Studie von Andrew F. Long (School of Healthcare, University of Leeds) und wurde im Herbst 2005 als Dreiländerstudie in Auftrag gegeben. Die Forschungsziele waren Wahrnehmungen von Shiatsu-Empfangenden über kurz- und längerfristige Wirkungen und Erfahrungen mit Shiatsu ebenso wie Einblicke in die individuellen Zugänge von Shiatsu-Praktizierenden. Durchgeführt wurde die Studie in Österreich, Spanien und Großbritannien in Form einer (longitudinalen) Kohortenstudie. Jede*r Shiatsu-Praktizierende mit einem Grundmaß an Praxiserfahrung, die*der an der Studie teilnahm, wurde gebeten bis zu 16 erwachsene Klient*innen für die…

  • Long, Andrew F. & Mackay, Hannah C.: The Effects of Shiatsu: Findings from a Two-Country Exploratory Study

    Die Studie “The Effects of Shiatsu: Findings from a Two-Country Exploratory Study” wurde von Andrew F. Long und Hannah C. Mackay 2003 im Journal of Alternative and Complementary Medicine veröffentlicht. Hintergrund Shiatsu ist eine Form der Körperarbeit, die in Japan entwickelt wurde, ihre Wurzeln in der Chinesischen Philosophie und Medizin hat und in vielen europäischen Ländern angewendet wird. Es ist eine von acht nichtkonventionellen, komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden, die im„Collins-Report“ erwähnt, und vom Europäischen Parlament im Mai 1997, angenommen wurde. Die Ziele von Shiatsu bestehen darin, das Gleichgewicht der Lebensenergie wiederherzustellen und aufrechtzuerhalten durch die Anwendung von Druck auf die Energiekanäle und Akupressurpunkte des Körpers mit Händen und Daumen. Die Grundlagen zur…

  • Bach, Daniel: Effectiveness and Cost-Effectiveness of Tuina for Chronic Neck Pain

    Die Studie “Effectiveness and Cost-Effectiveness of Tuina for Chronic Neck Pain: A Randomized Controlled Trial Comparing Tuina with a No-Intervention Waiting List” wurde von Daniel Bach et al. im Oktober 2017 im Journal of Alternative and Complementary Medicine veröffentlicht. Zielsetzung und Durchführung Das Ziel der Studie war zu überprüfen, ob Tuina bei chronischen Nackenbeschwerden mehr ist als eine wohltuende asiatische Behandlung. Verglichen wurden dabei in einer “single-center randomized two-armed controlled” Versuchsanordnung, ob Tuina effektiv und letztlich kostengünstig ist, verglichen mit Patient*innen, die keinerlei derartige Behandlung erhalten. Insgesamt 92 Patient*innen (jeweils 46 in jeder Gruppe, 87% davon weiblich; das Durchschnittsalter betrug 45,4 Jahre) einer Universitätsklinik, die auf integrative Medizin spezialisiert ist, wurden…

  • Zang, Yingjie: Chinese massage combined with core stability exercises for nonspecific low back pain

    Die Studie „Chinese massage combined with core stability exercises for nonspecific low back pain: A randomized controlled trial” von Zhang Yingjie et al. wurde 2015 in Complementary Therapies in Medicine veröffentlicht. Hintergrund Schmerzen im unteren Rücken sind eine der häufigsten Beschwerden im Stütz- und Bewegungsapparat. Etwa 80% aller erwachsenen US-Amerikaner*innen erleiden in ihrem Leben zumindest eine Episode. Im Allgemeinen sind diese Schmerzen vorübergehend, dennoch können sie sich in 16 bis 62 Prozent der Fälle chronifizieren und die Rückfallsrate liegt bei etwa 85 Prozent. Beschwerden im unteren Rücken sind in den Industriestaaten auch der häufigste Grund für Arbeitsausfälle und Aktivitätseinschränkungen und belasten das Gesundheitssystems. Bei 95% der Patient*innen ist die Ursache der…

  • Lanza, Giuseppe et al.: Shiatsu as an adjuvant therapy for depression in patients with Alzheimer’s disease: A pilote study

    Gegenwärtig, so die Autor*innen der Pilot-Studie „Shiatsu als unterstützende Therapie bei Depressionen bei Alzheimer-Patienten“ von der Università degli Studi di Enna, besteht ein zunehmendes Interesse an den Wirkungen von komplementären und alternativen Methoden in der Behandlung von Alzheimer. Innerhalb der sensorischen Techniken, so die Autor*innen weiter, stellt Shiatsu eine ganzheitliche Form der komplementären Behandlung dar, die auf den theoretischen Grundlagen der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) beruht. Die Behandlung beinhaltet statischen Druck, sanfte Gelenksmanipulationen und -rotationen, Massagegriffe und Dehnungen, die auf Meridianpunkte (Tsubos) des Körpers wirken – ähnlich wie die Akupunktur, aber ohne Einsatz von Nadeln. Und ähnlich wie Akupressur, wenngleich auch hier Unterschiede, wie z.B. der längere Druck auf Akupunkturpunkte, bestehen. Shiatsu-Techniken…

  • Browne, Neil et al.: Relieving Pressure – An Evaluation of Shiatsu Treatments for Cancer and Palliative Care Patients in an NHS Setting

    Komplementäre Therapien (KT), einschließlich Shiatsu, werden von Krebs- und Palliativpatienten, so Neil Brown et al. in der Einleitung zur Studie „Relieving Pressure – An Evaluation of Shiatsu Treatments for Cancer and Palliative Care Patients in an NHS Setting“, häufig zur Linderung von körperlichen, emotionalen und psychischen Symptomen eingesetzt, die durch die Diagnose der Krankheit, die Krankheit selbst und/oder die Nebenwirkungen der Behandlung verursacht werden. Als Hauptgrund für den Einsatz von komplementären Behandlungen wird die Verbesserung des körperlichen und psychosozialen Wohlbefindens angeführt. Die Forschung hat bislang Verbesserungen der Lebensqualität wie auch eine Reduktion von Nebenwirkungen konventioneller Behandlungen, wie Übelkeit, Schlaflosigkeit, Müdigkeit und Schmerzen, nachgewiesen. Allerdings werden in den meisten Studien unterschiedliche Therapieformen…

  • Brown, Cary A. et al.: Hand self-Shiatsu for sleep problems in persons with chronic pain

    Zwischen Schlafstörungen und chronischen Schmerzen, so zeigen Studien, besteht durch alle Altersgruppen ein enger Zusammenhang. Traditionell, so die AutorInnen der Studie „Hand self-Shiatsu for sleep problems in persons with chronic pain“, sehen Gesundheitsdienstleister*innen Schlafprobleme, wie z.B. Schlaflosigkeit, als Folge von chronischen Schmerzen. Die aktuelle Forschung deutet jedoch auf eine wechselseitige Schmerz- und Schlafbeziehung hin, bei der Schlafmangel nicht nur eine Folge von Schmerzen ist, sondern ein Risikofaktor für die Entwicklung und Aufrechterhaltung chronischer Schmerzen. Das ist von klinischem Interesse, da es die Bedeutung einer frühzeitigen Behandlung von Schlafproblemen im Rahmen der Schmerztherapie unterstreicht. Es gibt zunehmend Belege für erfolgreiche nicht-pharmakologische Schlafinterventionen, die in Schmerzmanagementprogramme integriert werden können. Darüber hinaus gibt es Interventionen,…

  • Schrievers, Joachim et al.: Shiatsu als Weg in die Achtsamkeitspraxis

    Die Pilotstudie „Shiatsu als Weg in die Achtsamkeitspraxis“ von Joachim Schrievers, Jana Kraft & Niko Kohs – Ergebnisbericht vom 20. Juni 2018 – untersucht die Wirksamkeit von Shiatsu in Verbindung mit Achtsamkeit auf Stressempfinden, Wohlbefinden und Brunout-Gefährdung von Personen in einer Lebenskrise, die auf einen Therapieplatz für Psychotherapie warteten. Untersuchte Thesen Untersucht wurden folgende Fragestellungen/Thesen: Shiatsu-PraktikerInnen In die Studie wurden sieben Shiatsu-Praktiker*innen einbezogen, sechs Frauen und vier Männer, die mehrheitlich zwischen 51 und 60 Jahre alt waren, zwei davon über 60 Jahre. Bis auf eine*n Behandler*in hatten alle Behandler*innen eine von der Gesellschaft für Shiatsu Deutschland (GSD) anerkannte Ausbildung mit über 500 Stunden absolviert. Alle Shiatsu-Praktiker*innen waren vorab geschult worden, um…

  • Klein, Joan et al.: Acupressure for nausea and vomiting in cancer patients receiving chemotherapy

    Joan Klein und Peter Griffiths haben 2004 im British Journal of Community Nursing, Vol 9, No 9 eine „Mini-Review“ zu Übelkeit und Erbrechen veröffentlicht. Der Hintergrund dazu war, dass Übelkeit und Erbrechen zu den schwerwiegendsten Nebenwirkungen und Sorgen von Patient*innen gehören, die sich einer Chemotherapie unterziehen, und kann dazu führen, dass sie eine suboptimale Dosierung von Chemotherapeutika erhalten oder sogar die Fortsetzung der Therapie ablehnen. Der 1983 erschienenen Arbeit von Laslo zufolge haben etwa 25-50 % der Patient*innen mit erfolglos kontrollierter Übelkeit und Erbrechen eine oder mehrere geplante Chemotherapien verzögert oder weitere Behandlungen abgelehnt. Immer wenn ein*e Krebspatient*in eine chemotherapeutisch bedingte Übelkeit erlebt, besteht zugleich auch das Risiko, dass sie eine konditionierte…

  • Cabo, Fernando et al.: Shiatsu and Acupressure: Two Different and Distinct Technique

    Obwohl Shiatsu seit 1940 an Fachschulen unterrichtet wird und 1964 vom japanischen Gesundheitsministerium als therapeutische Behandlung anerkannt wurde, so Fernando  Cabo et al. in der Einleitung ihrer Studie, gibt es relativ wenig Evidenz für seine Praxis. Infolgedessen scheinen Autor*innen und Praktizierende Shiatsu mit Akupressur zu verschmelzen, um die reicher verfügbaren Forschungsergebnisse zur Akupressur zu nutzen. Ebenso betrachten Datenbanken Shiatsu als Teil des gleichen „Baums“. Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Shiatsu und Akupressur Sowohl Shiatsu als auch Akupressur bewerten Ungleichgewichte im Körper und nutzen Druck, um Gleichgewicht und damit die Gesundheit wiederherzustellen. Darüber hinaus nützen viele Shiatsu-Stile (allerdings nicht alle) wie die Akupressur die Meridiane der Traditionellen Chinesischen Medizin, benützen teilweise ähnliche Punkte und…

  • Naeimi Rad Mojgan et al.: A Randomized Clinical Trial of the Efficacy of KID21 Point (Youmen) Acupressure on Nausea and Vomiting of Pregnancy

    Hintergrund Übelkeit und Erbrechen sind den Statistiken zufolge für 50 bis 80 Prozent aller schwangeren Frauen ein Problem, das etwa in der 4. Schwangerschaftswoche beginnt und üblicherweise bis zur 12., manchmal aber auch bis zur 16. Schwangerschaftswoche andauert. Dem McGill Nausea Questionnaire zufolge ist die Übelkeit schwangerer Frauen in Art und Intensität vergleichbar mit der von PatientInnen mit einer Karzinomerkrankung, die sich einer Chemotherapie unterziehen. Morgendliche Übelkeit bzw. Erbrechen haben der Studie von Lacroix und Melzack zufolge nur etwa 1,8 Prozent der schwangeren Frauen, wohingegen etwa 80 Prozent über Übelkeit berichten, die den ganzen Tag anhält. Bis zur 14. Schwangerschaftswoche zeigt sich eine Besserung der Beschwerden nur bei etwa 50 Prozent, bis zur 22.…

  • Juntakarn, Chantip et al.: The Effectiveness of Thai Massage and Joint Mobilization

    Hintergrund Unspezifische untere Rückenschmerzen haben viele Ursachen und in der Literatur werden über 100 potenzielle Risiken identifiziert, auch Auswirkungen psychosozialer Faktoren. Belege für eindeutige Zusammenhänge gibt es allerdings bislang keine. Einige Faktoren interagieren synergistisch und verursachen arbeitsbedingte Kreuzschmerzen. Verbunden sind mit diesen Beschwerden hohe Belastungen für die Gesellschaft, das Gesundheitssystem und auch die Wirtschaft vieler Länder. Da Schmerzen der wohl wichtigste Faktor bei unspezifischen  unteren Rückenschmerzen sind, gibt es vor allem Studien über die Wirksamkeit von Behandlungen in Hinblick auf Schmerzlinderung. Derzeit, so die AutorInnen, gibt es mehr als 50 Behandlungen, die Schmerzlinderung und eine Verminderung der Einschränkungen versprechen. Eine dieser Methoden und zugleich einer der ältesten Behandlungsansätze ist die Massage („soft…

  • Kobayashi, Daiki et al.: Shiatsu for chronic lower back pain

    Die Studie „Shiatsu for chronic lower back pain“ von Daiki Kobayashi et al. wird in der August 2019- Ausgabe von Complementary Therapies in Medicine erscheinen, wurde aber schon vorab veröffentlicht. Hintergrund Die Autor*innen beschreiben Shiatsu als eine Form der japanischen Körperarbeit, die in den 1920er-Jahren von Tokujiro Namikoshi entwickelt wurde und, gemäß dem Konzept der fernöstlichen Medizin, die natürliche Heilkraft der Behandelten aktiviert, um Beschwerden zu lindern. 2016, so führen die Autor*innen weiter aus, gab es in Japan mehr als 110.000 Massage- und Shiatsu-Praktizierende, wobei Shiatsu-Behandlungen unter bestimmten Bedingungen von der staatlichen Krankenversicherung übernommen werden. Schätzungen gehen deshalb davon aus, dass mehr 115,3 Millionen Menschen eine Massage- oder Shiatsu-Behandlung erhalten haben.…

  • Long, Andrew et al.: A typology of negative responses: a case study of shiatsu

    Die vorliegende Studie „A typology of negative responses: a case study of shiatsu „ von Andrew Long, Lisa Esmonde und Seamus Connolly bezieht sich auf die Drei-Länder-Kohortenstudie, die zwischen Februar und Dezember 2006 in Österreich, Spanien und Großbritannien durchgeführt wurde.  Hintergrund und Fragestellung Eine zentrale Frage jeder Form von komplementärer und alternativer Behandlungsmethode ist ihre Sicherheit. Ihre Unbedenklichkeit („no harm“) bedeutet eine wesentliche Grundlage für politische Entscheidungsträger und Anbieter konventioneller Medizin, um eine Methode der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In der traditionellen Medizin werden dabei „Nebenwirkungen“ („side effects“; wenn diese Wirkungen als sekundär gegenüber einer Haupt- oder Therapiewirkung beurteilt werden)  und „unerwünschte Wirkungen“ („adverse effects“) unterschieden. Im Kontext von Medikamentenwirkungen unterscheiden…

  • Maurer, Norbert et al.: Anatomical Evidence of Acupuncture Meridians in the Human Extracellular Matrix

    In der Arbeit „Anatomical Evidence of Acupuncture Meridians in the Human Extracellular Matrix: Results from a Macroscopic and Microscopic Interdisciplinary Multicentre Study on Human Corpses“ gehen Norbert Maurer et al. der Frage nach, welche anatomische Grundlage Meridiane haben. Hintergrund und Zielsetzung Akupunktur wird, so die Autor*innen, als Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) seit mehr als 2.500 Jahren zur Unterstützung der Heilung verschiedener Krankheiten und physiologischer Fehlfunktionen eingesetzt. Bezug nehmend auf S. Xutian et al. (2009) beschreiben die Autor*innen Akupunktur als Behandlungsform mit nachgewiesener therapeutischer Wirkung: „Durch die Einwirkung (durch Nadeln, Laser, Moxa, Druck, etc.) auf bestimmte Bereiche der Hautoberfläche können Funktionsstörungen korrigiert und Schmerzen reduziert werden. Solche Bereiche werden als Akupunkturpunkte definiert.“…

  • Chenglin Liu et al.: The micro-structure of Shangjuxu acupoint (ST37) by X-ray phase-contrast CT imaging based on synchrotron radiation

    Die 2017 erschienene Studie von Chenglin Liu et al. („Studies on the micro-structure of bone with phase contrast CT imaging based on synchrotron radiation“) untersucht die Mikrostruktur von Ma 37 (Shangjuxu) an Kaninchen mit Hilfe von hochauflösenden PCI-CT-Bildern (phase-contrast imaging computed tomography). Hintergrund und Zielsetzung Die Meridiantheorie ist eines der wichtigsten Konzepte der Traditionellen Chinesischen Medizin. Aber obwohl die auf ihr beruhende Akupunktur auch in der modernen Medizin erfolgreich eingesetzt wird, ist die Meridiantheorie immer noch vorrangig eine theoretische Zusammenfassung einer großen Anzahl von klinischen Erfahrungen, und einige Schlussfolgerungen sind weiterhin spekulativ. Daher wäre es, so die AutorInnen, wichtig, die Beschaffenheit von Meridianen und Akupunkturpunkten zu klären und damit die Wirkweise der Akupunktur zu…