Qualifikation Gewerbliche Massage

Schulbank und Bücher

Die Qualifikation der Gewerblichen Massage1ausgenommen Shiatsu, Ayurveda-Wohlfühlpraktik, Tuina An Mo Praktik, Tibetische Jamche-Kunye Praktik entspricht der NQR-Stufe 6 und erfolgreiche Absolvent*innen der Befähigungsprüfung haben Folgendes nachgewiesen2Quelle: https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/PruefGewO/PRUEF_20221116_2022_0_742_822_BMAW_W_Gewerberecht_/PRUEF_20221116_2022_0_742_822_BMAW_W_Gewerberecht_.pdf:

  1. fortgeschrittene berufliche Kenntnisse (unter Berücksichtigung eines kritischen Verständnisses
    von Theorien),
  2. fortgeschrittene Fertigkeiten, die die Beherrschung des Berufes erkennen lassen (einschließlich
    Innovationsfähigkeit sowie Lösung komplexer und nicht vorhersehbarer Probleme in seinem/ihrem Beruf) und
  3. Kompetenz zur Leitung komplexer beruflicher Aufgaben oder Projekte (dazu zählen auch die
    Übernahme von Entscheidungsverantwortung in nicht vorhersehbaren beruflichen Situationen und
    die Übernahme von Verantwortung für die berufliche Entwicklung von Einzelpersonen und Gruppen).

Die in der Verordnung angeführten Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen sind3https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/PruefGewO/PRUEF_20221116_2022_0_742_822_BMAW_W_Gewerberecht_/PRUEF_20221116_2022_0_742_822_BMAW_W_Gewerberecht_.pdf:

  1. Kundenberatung,
  2. Praktische Durchführung der Massage,
  3. Hygiene,
  4. Betriebliche Organisation und
  5. Beratungsgespräch.

1. Kundenberatung

Lernergebnis

Er/Sie ist in der Lage, Kunden/Kundinnen über Behandlungsmöglichkeiten zu beraten und umfassend
aufzuklären (auch unter Berücksichtigung der berufsrelevanten medizinischen Bereiche, wie insbesondere Anatomie, Physiologie, Pathologie).

Kenntnisse

Er/Sie hat fortgeschrittene Kenntnisse über:

  • Gesetze und Verordnungen (wie insbesondere: Ausübungsregeln für Fußpflege, Kosmetik und Massage durch Gewerbetreibende; ABGB [hinsichtlich Geschäftsfähigkeit]; Jugendschutzgesetze; Datenschutzrecht [insbesondere DSGVO, DSG]; Berufspflichten, Befugnisse und die Grenzen von Verantwortung angrenzender Berufe)
  • berufsrelevante medizinische Bereiche (wie insbesondere: Anatomie, Physiologie, Pathologie)
  • Indikationen und Kontraindikationen
  • relevante Hygienerichtlinien
  • Massageanwendungen und -behandlungen
  • Physik (Nieder-, Mittel- und Hochfrequenzstrom)
  • Elektro- und Ultraschallanwendungen
  • Hydro-, Thermo- und Balneoanwendungen
  • Balneo- und Kurmittelanwendungen
  • Trends und Entwicklungen in Massageanwendungen und -behandlungen
  • Kundenberatung (zB Durchführung und Ablauf von Behandlungen, Reaktionen bei und nach Behandlungen, empfohlene Einschränkungen nach der Behandlung)
  • Hilfsmittel und Zusatzprodukte
  • Körperbewusstsein, Achtsamkeit
  • präventive Maßnahmen (zB Ernährung, Bewegung)
  • Maßnahmen zur Unterstützung von Kunden/Kundinnen (zB Lagerung, ADL)
  • Befundung
  • Gesprächsführung
  • Dokumentation
  • Terminmanagement
  • Preisgestaltung
  • Mitarbeiterführung

Fertigkeiten

Er/Sie kann

  • Räumlichkeiten vorbereiten und Maßnahmen der persönlichen Hygiene durchführen.
  • zielgerichtete Fragen an Kunden/Kundinnen stellen und deren Bedürfnisse ermitteln.
  • gewährleisten, dass administrative Tätigkeiten zur Datenerfassung fachgerecht (zB Termineinteilung) durchgeführt werden.
  • für die Massage relevanten Informationen von Kunden/Kundinnen erheben, beurteilen und dokumentieren.
  • die zu behandelnde Köperstelle in Bezug auf Anatomie, Physiologie, Pathologie und Kontraindikationen beurteilen.
  • auf Kundenbedürfnisse und -vorstellungen eingehen, deren Realisierbarkeit überprüfen und weitere Möglichkeiten aufzeigen.
  • die Geschäftsfähigkeit der Kunden/Kundinnen feststellen.
  • feststellen, dass ein Verdacht auf Vorliegen eines Durchführungsverbotes der jeweiligen Anwendung besteht und dass das daraus ableitende Massageverbot einzuhalten ist.
  • in Verdachtsfällen (zB Kontraindikationen) Kunden/Kundinnen an Ärzte/Ärztinnen bzw. andere Berufsgruppen zur weiteren Abklärung verweisen.
  • Kunden/Kundinnen über Trends informieren und individuell beraten.
  • bei der Beratung Kunden/Kundinnen auf mögliche körperliche, psychische Reaktionen sowie Reaktionen der Haut und Risiken der Behandlung hinweisen.
  • medizinische Fachausdrücke im beruflichen Kontext anwenden.
  • Kunden/Kundinnen motivieren, achtsam zu beobachten, wie der Körper und die Psyche auf die Behandlung reagiert.
  • Kunden/Kundinnen über empfohlene Einschränkungen nach der Behandlung informieren (zB Ausübung von Sport, Belastung, Wärme, Kälte, Tragen von Kompressionsstrümpfen, Schuhen und Kleidung).
  • Kunden/Kundinnen über die Durchführung und den Ablauf der Behandlung sowie verwendete Hilfsmittel und Zusatzprodukte beraten (und das Einverständnis eventuell dokumentieren).
  • Kunden/Kundinnen über die Preisgestaltung informieren.

Anmerkungen/Fußnoten

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