Jaworska-Burzyńska, Lilianna et al.: The role of massage in reducing the risk of burnout in employees of large corporations

Massage

Das Durchschnittsalter betrug 38,2 Jahre, in der Gruppe mit der Massage im Sitzen 38,3 Jahre, in der Gruppe mit der Massage im Liegen 38,4 Jahre und in der Kontrollgruppe 37,9 Jahre. Jeweils vor der ersten und nach der letzten Massage wurden die Befragten gebeten, den Maslach Burnout Inventory (MBI)1Das Maslach Burnout Inventory (MBI) wurde 1981 von Christina Maslach und Susan E. Jackson entwickelt und ist ein Messinstrument zur Erfassung des Burnout-Syndroms, das in vielen wissenschaftlichen Studien zum Burnout-Syndrom eingesetzt wird.
Der MBI-Fragebogen erlaubt es, vier Komponenten des Burnout-Syndroms zu identifizieren: emotionale Erschöpfung, Depersonalisation, persönliche Leistung und persönliches Engagement. Die Ergebnisse werden für jede Subskala getrennt berechnet.  Ein hohes Burnoutrisiko besteht dann, wenn die Ergebnisse für emotionale Erschöpfung und Depersonalisierung erhöht sind, während die Ergebnisse für persönliche Leistung und persönliches Engagement geringere Werte aufweisen.
 und den State-Trait Anxiety Inventory (STAI)2Der State-Trait Anxiety Inventory (STAI) ist ein Fragebogenverfahren zur Erfassung von akuter und chronischer Angst, wobei „State“ und „Trait“ unabhängig voneinander erfasst werden können. Der Test wurde von Charles Spielberger, R.L. Gorsuch, and R.E. Lushene entwickelt. Fragebogen auszufüllen.3X1 bezeichnet die chronische und X2 die akute Angst. Jede*r Teilnehmer*in stimmte der Teilnahme am Experiment zu und erhielt von ihrer*seinem Vorgesetzten die Genehmigung, während der Arbeitszeit am Projekt teilzunehmen.

Jede*r Teilnehmer*in in den Massagegruppen erhielt zehn 30-minütige Entspannungsmassagen. Die Behandlungen wurden jeweils in der Zeit zwischen 8 und 17 Uhr (ausgenommen Wochenende) in einem ruhigen und abgeschiedenen Raum durchgeführt. Die Massagen hatten einen entspannenden Charakter und wurden mit wenig Druck und mit dem Ziel ausgeführt, Verspannungen in Nacken, Schultern und Rückenmuskulatur zu lösen. In beiden Versuchsgruppen wurden die Behandlungen vom gleichen Physiotherapeuten nach den Anleitungen von M. Kochanski4M. Kochanski: Techniki Masazu Leczniczego. Markmed Rehabilitacja, Ostrowiec Sw, 2012. durchgeführt.

In der Anwendung im Sitzen wurde die Behandlung auf einem professionellen Massagestuhl durchgeführt und die Teilnehmer*innen blieben dabei voll bekleidet. In der Anwendung im Liegen wurde die Behandlung auf einem speziellen Massagetisch durchgeführt und die Teilnehmer*innen wurden gebeten, ihren Oberkörper zu entblößen. In der Kontrollgruppe wurden keine wie immer geartete Behandlungen durchgeführt.

Ergebnisse

Zu Beginn der Studie unterscheiden sich die Gruppen weder im Alter, im Burnout-Niveau noch im Ausmaß ihrer Angst. Sowohl bei der Massage im Liegen als auch der im Sitzen zeigte sich eine Verbesserung aller MBI- und STAI-Indikatoren, eine Abnahme der emotionalen Erschöpfung, der Angst, des persönlichen Engagements wie auch der Depersonalisation ebenso wie eine Zunahme der Leistungsfähigkeit. In der Kontrollgruppe hingegen zeigten sich keine Veränderungen.

In einer differenzierten Analyse konnte gezeigt werden, dass die Verbesserungen nach der Massageserie umso deutlicher sind, je größer das Angstniveau, die emotionale Erschöpfung und die Depersonalisation vor den Behandlungen waren.

Diskussion der Ergebnisse

Das Burnout-Syndrom und die damit verbundenen stressbedingten Symptome sollten, so die Autor*innen, nicht unterschätzt werden, allerdings ist es nicht möglich, die Ausbreitung dieses Phänomens umfassend zu beschreiben, was insbesondere auf dem Fehlen klarer Kriterien zur Differentialdiagnose5Und damit Erkennung und Abgrenzung des Burnout-Syndroms. beruht. Eine Verbreitung in größeren Bevölkerungsschichten ist allerdings wahrscheinlich. 

Die Analyse der in der Studie gesammelten Daten zeigt im Bereich emotionaler Erschöpfung mit 27,1 Punkten in der Gesamtgruppe einen vergleichsweise sehr hohen Wert6So lagen vergleichsweise die Werte in einer Untersuchung von Betreuer*innen (K. Jabłowska, A. Borkowska: Ocena nasilenia stresu w pracy a cechy  zespołu wypalenia zawodowego u menad erw. Med. Pr. 56 (6) (2005) 439-444) bei 15,6 und in einer Untersuchung von Ärzt*innen (C. Goehring, M. Bouvier, B. Künzi, P. Bovier: Psychosocial and professional characteristics of burnout in Swiss primary care practitioners:  a cross-sectional survey. Swiss Med. Wkly. 135 (7-8) (2005) 101-108) bei 17,9 Punkten., was dessen Bedeutung bei Büromitarbeiter*innn unterstreicht. Den Autor*innen zufolge sind insbesondere Personen im Bereich Marketing und Vertrieb hohen Anforderungen des Dienstgebers ausgesetzt und erleben Hilflosigkeit.

Betrachtet man den Grad der Depersonalisation in der untersuchten Personengruppe, so zeigen sich höhere Werte bei Männern, was sich auf die Zunahme von Burnout und Kompetenzverlust auswirkt. Auf Grund der kleinen Zahl an Versuchspersonen konnte allerdings eine auf das Geschlecht bezogene Auswertung ausgewählter Parameter nicht durchgeführt werden. Der durchschnittliche Wert lag hier bei 10,75 und damit im Vergleich zu gleichaltrigen Männern (5,1) und Ärzten (7,4).7K. Jabłowska, A. Borkowska: Ocena nasilenia stresu w pracy a cechy  zespołu wypalenia zawodowego u menad erw. Med. Pr. 56 (6) (2005) 439-444.
C. Goehring, M. Bouvier, B. Künzi, P. Bovier: Psychosocial and professional characteristics of burnout in Swiss primary care practitioners:  a cross-sectional survey. Swiss Med. Wkly. 135 (7-8) (2005) 101-108.
 Das Ergebnis bestätigt, dass Depersonalisation eine der am stärksten mit zwischenmenschlichen Beziehungen verbundenen Komponenten von Burnout ist. Die in der Studie gewonnenen Daten zeigen, dass VersicherungsmaklerInnen in ihrer Arbeit in einem konstanten Konflikt sind zwischen dem Druck, das Produkt zu verkaufen, auf der einen Seite und seiner „tatsächlichen Nützlichkeit“ auf der anderen Seite.

Die Studienergebnisse zeigen auch ein reduziertes Gefühl persönlicher Leistung, was in Kombination mit einem hohen Engagement das Risiko eines Burnouts erhöht und auch eine Zunahme von Muskelspannung und Stressniveau mit sich bringt. Der durchschnittliche Wert für persönliche Leistung betrug in der Versuchsgruppe 21,3 Punkte, deutlich weniger als der durchschnittliche Wert bei Pflegefachkräften (34,9 Punkte) und Ärzt*innen (27,2 Punkte).8C. Goehring, M. Bouvier, B. Künzi, P. Bovier: Psychosocial and professional characteristics of burnout in Swiss primary care practitioners:  a cross-sectional survey. Swiss Med. Wkly. 135 (7-8) (2005) 101-108.
M.C. Angermeyer, N. Bull, S. Bernert, S. Dietrich, A. Kopf: Burnout of care-givers: a comparison between partners of psychiatric patients and nurses. Arch. Psychiatr. Nurs. 20 (4) (2006) 158-165.

Anmerkungen/Fußnoten

  • 1
    Das Maslach Burnout Inventory (MBI) wurde 1981 von Christina Maslach und Susan E. Jackson entwickelt und ist ein Messinstrument zur Erfassung des Burnout-Syndroms, das in vielen wissenschaftlichen Studien zum Burnout-Syndrom eingesetzt wird.
    Der MBI-Fragebogen erlaubt es, vier Komponenten des Burnout-Syndroms zu identifizieren: emotionale Erschöpfung, Depersonalisation, persönliche Leistung und persönliches Engagement. Die Ergebnisse werden für jede Subskala getrennt berechnet.  Ein hohes Burnoutrisiko besteht dann, wenn die Ergebnisse für emotionale Erschöpfung und Depersonalisierung erhöht sind, während die Ergebnisse für persönliche Leistung und persönliches Engagement geringere Werte aufweisen.
  • 2
    Der State-Trait Anxiety Inventory (STAI) ist ein Fragebogenverfahren zur Erfassung von akuter und chronischer Angst, wobei „State“ und „Trait“ unabhängig voneinander erfasst werden können. Der Test wurde von Charles Spielberger, R.L. Gorsuch, and R.E. Lushene entwickelt.
  • 3
    X1 bezeichnet die chronische und X2 die akute Angst.
  • 4
    M. Kochanski: Techniki Masazu Leczniczego. Markmed Rehabilitacja, Ostrowiec Sw, 2012.
  • 5
    Und damit Erkennung und Abgrenzung des Burnout-Syndroms.
  • 6
    So lagen vergleichsweise die Werte in einer Untersuchung von Betreuer*innen (K. Jabłowska, A. Borkowska: Ocena nasilenia stresu w pracy a cechy  zespołu wypalenia zawodowego u menad erw. Med. Pr. 56 (6) (2005) 439-444) bei 15,6 und in einer Untersuchung von Ärzt*innen (C. Goehring, M. Bouvier, B. Künzi, P. Bovier: Psychosocial and professional characteristics of burnout in Swiss primary care practitioners:  a cross-sectional survey. Swiss Med. Wkly. 135 (7-8) (2005) 101-108) bei 17,9 Punkten.
  • 7
    K. Jabłowska, A. Borkowska: Ocena nasilenia stresu w pracy a cechy  zespołu wypalenia zawodowego u menad erw. Med. Pr. 56 (6) (2005) 439-444.
    C. Goehring, M. Bouvier, B. Künzi, P. Bovier: Psychosocial and professional characteristics of burnout in Swiss primary care practitioners:  a cross-sectional survey. Swiss Med. Wkly. 135 (7-8) (2005) 101-108.
  • 8
    C. Goehring, M. Bouvier, B. Künzi, P. Bovier: Psychosocial and professional characteristics of burnout in Swiss primary care practitioners:  a cross-sectional survey. Swiss Med. Wkly. 135 (7-8) (2005) 101-108.
    M.C. Angermeyer, N. Bull, S. Bernert, S. Dietrich, A. Kopf: Burnout of care-givers: a comparison between partners of psychiatric patients and nurses. Arch. Psychiatr. Nurs. 20 (4) (2006) 158-165.

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